HYPO Oberösterreich - Geschäftsbericht 2021

Geschäftsbericht 2021

Die HYPO Oberösterreich im Überblick • Gründung 1891 • Österreichs bestbewertete Universalbank • Rating A+ von Standard & Poor’s • Nachhaltigste Bank Österreichs 2021 • Top-Arbeitgeber 2021 • 403 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Marktführer im Wohnbau, bei Öffentlichen Institutionen und bei Ärztinnen und Ärzten in Oberösterreich Wesentliche Mittelfristziele bis Ende 2025 • Cost-Income-Ratio bei 60 Prozent • Money Under Management bei 11,4 Milliarden Euro • Verbesserung des Nachhaltigkeitsratings • Return on Equity von 6 % • Kernkapitalquote von 12 %

Allgemeine Informationen 5 Vorwort Klaus Kumpfmüller, Generaldirektor 6 Kennzahlen 8 Erfolge 2021: Fragen an den Vorstand 10 Bericht des Aufsichtsrates 11 Organe der Bank 13 Geschäftsverteilung 14 Filialen 15 Bank des Landes OÖ: HYPO Oberösterreich mit Top-Ratings Eigentumsverhältnisse Konzernlagebericht 18 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 22 Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte 26 Kreditgeschäft 28 Wertpapiergeschäft 30 Marketing 32 Personalmanagement und Personalentwicklung 35 Geschäftsentwicklung in den Segmenten: 36 Segment Großkunden 38 Segment Retail und Wohnbau 40 Segment Financial Markets 42 Segment Sonstige 44 Ausblick Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS) 48 I. Konzernerfolgsrechnung 49 II. Konzernbilanz 49 III. Entwicklung des Konzerneigenkapitals 50 IV. Konzernkapitalflussrechnung 51 V. Anhang (Notes) zum Konzernabschluss 87 VI. Organe 88 VII. Anteilsbesitz 89 VIII. Schlussbemerkung des Vorstandes (Bilanzeid) 90 IX. Bericht des Aufsichtsrates 91 X. Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers Annual Information 94 Business performance and financial position 98 Outlook

4 Geschäftsbericht 2021 Allgemeine Informationen Unsere Kundinnen und Kunden haben unterschiedliche Anforderungen an ihr Geldleben. Mit individuellen Gesamtkonzepten, umfassenden Marktkenntnissen sowie einem breit gefächerten Leistungsspektrum unterstützen wir sie und schaffen mehr Wert. Wir schaffen mehr Wert.

5 Allgemeine Informationen Vorwort Sehr geehrte Kundinnen, sehr geehrte Kunden, geschätzte Geschäftspartner! 2021 war für die HYPO Oberösterreich ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswert erfolgreiches Geschäftsjahr. Gemeinsam mit Ihnen – geschätzte Kundinnen und Kunden – haben wir den schwierigen Rahmenbedingungen durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie entgegengewirkt. Als großes, traditionsreiches und regional stark verankertes Institut verstehen wir uns als Ermöglicher und Dienstleister. Das hat uns 2021 ein außergewöhnlich gutes Ergebnis beschert. Wir konnten unsere Geschäftstätigkeit auf 8,2 Milliarden Euro ausweiten und unseren Jahresüberschuss vor Steuern mit 32,5 Millionen Euro verdreifachen. Verantwortlich für diese äußerst positive Entwicklung war unter anderen ein deutlich gestiegenes Finanzierungsvolumen in allen Kundensegmenten sowie ein sehr gutes Wertpapiergeschäft. Aber der Erfolg lässt sich nicht nur in nackten Zahlen messen. Es geht auch um Werte. Und dies lässt sich sehr schön an einer Auszeichnung festmachen, die wir im vergangenen Jahr erhalten haben. Wir wurden zur nachhaltigsten Bank Österreichs gekürt. Zum Jahreswechsel 2020/2021 haben wir die Nachhaltigkeit zu einem strategischen Schwerpunkt erhoben. Das Thema war in der Bank schon verankert, aber noch weit entfernt von einer in alle Bereiche des Hauses ausstrahlenden Initiative. Ein knappes Jahr später bieten wir als einzige österreichische Bank mit unserer hypo_blue Linie eine nachhaltige Produktschiene quer über alle Bankdienstleistungen an. Wir haben als einzige große heimische Regionalbank ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem, mit dem wir unser Ziel der Klimaneutralität bis 2025 erreichen wollen. Und es gibt in allen Bereichen unseres Hauses zahlreiche Maßnahmen und Initiativen, die uns in Sachen Nachhaltigkeit weiter voranbringen werden. Im Namen des Vorstandes und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanke ich mich für Ihr Vertrauen in die HYPO Oberösterreich. Es ist ein gutes Gefühl auf eine so große Zahl von treuen Kundinnen und Kunden aufbauen zu können. Wir werden uns weiter anstrengen, um Ihr Vertrauen in uns zu rechtfertigen. Klaus Kumpfmüller Generaldirektor

6 Kennzahlen Allgemeine Informationen Wert. Kennzahlen. Wir schaffen mehr Bilanzsumme 8.158 Millionen Euro 2020: 7.825 Mio. Euro Forderungen an Kunden 5.599 Millionen Euro 2020: 5.460 Mio. Euro NPL-Ratio (Non performing loans) 0,35 Prozent 2020: 0,41 Prozent Verwaltungsaufwendungen 57,6 Millionen Euro 2020: 55,3 Mio. Euro Jahresüberschuss vor Steuern 32,5 Millionen Euro 2020: 10,8 Mio. Euro Jahresüberschuss nach Steuern 27,5 Millionen Euro 2020: 9,3 Mio. Euro

7 Allgemeine Informationen Kennzahlen Verbriefte Verbindlichkeiten 4.243 Millionen Euro 2020: 4.157 Mio. Euro Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.945 Millionen Euro 2020: 1.737 Mio. Euro Provisionsergebnis 17,0 Millionen Euro 2020: 14,6 Mio. Euro ROE (Return on Equity) 6,8 Prozent 2020: 2,3 Prozent CIR (Cost-IncomeRatio) 61,8 Prozent 2020: 77,1 Prozent Kernkapitalquote 14,4 Prozent 2020: 14,8 Prozent

8 Fragen an den Vorstand Allgemeine Informationen Erfolge 2021. Fragen an den Vorstand Klaus Kumpfmüller und Thomas Wolfsgruber. Die HYPO Oberösterreich blickt auf ein in vielfacher Hinsicht bemerkenswert erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Neben einer ausgezeichneten Geschäftsentwicklung wurden in der Umsetzung der HYPO Mehr-Wert-Strategie weitere Meilensteine erreicht.

9 Allgemeine Informationen Fragen an den Vorstand Was waren die Faktoren für den Erfolg 2021? Die Rahmenbedingungen waren pandemiebedingt gar nicht einfach. Aber wir haben mit ganzer Kraft dagegengehalten und als Team „HYPO Oberösterreich“ außergewöhnliche Erfolge erzielt. Wir sind 2021 mit der HYPO Mehr-Wert-Strategie gestartet, die wir uns gemeinsam erarbeitet haben. Ein Sprichwort sagt: Der Erfolg hat viele Väter und Mütter. Und so ist es auch bei uns. Bei uns sind es 403 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die quer über alle Bereiche – Markt, Marktfolge, Produktbereiche und Stabstellen – für diesen Gemeinschaftserfolg verantwortlich sind. Welchen Stellenwert hat die HYPO Mehr-Wert-Strategie für diese gute Entwicklung? Einen sehr hohen, da sie uns leitet und führt. Wir haben mit „Wachstum & Profitabilität“, „Nachhaltigkeit“, „Digitalisierung“, „Kundenorientierung, Verantwortung & Verbindlichkeit“ vier strategische Schwerpunkte definiert. In allen diesen Bereichen haben wir uns ambitionierte Ziele vorgenommen, die wir bis 2025 erreichen wollen. Zahlreiche Initiativen und Maßnahmen wurden abteilungsübergreifend gestartet, vorangetrieben und umgesetzt. Und die ersten Erfolge haben sich bereits eingestellt. Woran lässt sich diese gute Entwicklung konkret festmachen? Als Bank sind es auf den ersten Blick unsere Bilanz- und Geschäftszahlen. Zwar ist eine Bilanz immer auch von externen nicht beeinflussbaren Faktoren mitbestimmt, doch gibt es Kennzahlen, die eine gute Sicht auf die Vertriebsstärke und Dynamik bieten. Dazu zählen etwa das Neuvolumen im Finanzierungsbereich, die Anzahl der Kundinnen und Kunden oder auch das Provisionsergebnis. Und in all diesen Bereich haben wir 2021 herausragend gute Ergebnisse erzielt. Einer dieser Wachstumstreiber war das neu definierte Geschäftsfeld Kommerzkunden und Immobilienprojekte. Was sind hier die Ambitionen? Die erfolgreiche Neuaufstellung unseres Teams Kommerzkunden und Immobilienprojekte hat gezeigt, dass wir in diesem wichtigen Bankbereich am Markt ausgezeichnet reüssieren können. Hier haben wir das Geschäftsvolumen deutlich gesteigert. Diesen neuen strategischen Schwerpunkt werden wir in den kommenden Jahren weiter konsequent ausbauen. Als starke Regionalbank sehen wir ausgezeichnete Chancen mit unserer Kompetenz und unserer Kundenorientierung zu überzeugen. Aber auch abseits der „nackten“ Zahlen hat die HYPO Oberösterreich 2021 schöne Erfolge erzielt. Auf welche sind Sie besonders stolz? Auf jeden Fall über unsere Auszeichnung zur nachhaltigsten Bank Österreichs. Als wir vor rund zwölf Monaten das Thema Nachhaltigkeit zu einem strategischen Schwerpunkt erhoben haben, war das zwar im Haus schon durchaus verankert, aber noch weit entfernt von einer in alle Bereiche ausstrahlenden Initiative. Heute ein Jahr später bieten wir als einzige österreichische Bank mit unserer hypo_blue Linie eine nachhaltige Produktschiene quer über alle unsere Dienstleistungen für Privatkund*innen an. Wir haben als einzige große heimische Regionalbank ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem, mit dem wir unser Ziel der Klimaneutralität bis 2025 erreichen wollen. Wir haben mit unserer erstmaligen Emission eines Green Bonds im Volumen von 250 Millionen Euro am internationalen Kapitalmarkt groß aufgezeigt. All das wird koordiniert und vorangetrieben durch unseren Nachhaltigkeits-Circle, der sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammensetzt. Wie sehen Sie die Zukunftsaussichten für die HYPO Oberösterreich? Die HYPO Oberösterreich baut auf ein in mehrfacher Hinsicht ausgezeichnetes Fundament auf. Wir haben ausgezeichnete Kundinnen und Kunden, eine sehr gute Eigentümerstruktur und hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit unserem zukunftssicheren und krisenfesten Geschäftsmodell können wir sehr optimistisch auf die kommenden Jahre blicken.

10 Das Jahr 2021 war auf vielen Ebenen ein sehr erfolgreiches Jahr für die HYPO Oberösterreich. Mit der vom Vorstand mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erarbeiteten und vom Aufsichtsrat beschlossenen HYPO Mehr-Wert-Strategie wurden die Weichen für die erfolgreiche Entwicklung gestellt. Zahlreiche Initiativen wurden quer über alle Abteilungen hinweg gestartet und viele davon auch schon umgesetzt. Die ersten Früchte daraus sehen wir bereits in einer sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung. Dank dieser imponierenden Teamleistung konnten auch die pandemiebedingt schwierigen Rahmenbedingungen ausgezeichnet gemeistert werden. Der Aufsichtsrat der HYPO Oberösterreich hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der Vorstand hat über die Lage und Entwicklung der Bank und des Konzerns regelmäßig und in umfassender Art und Weise berichtet. Der Aufsichtsrat hat in der am 25. April 2022 abgehaltenen Sitzung den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021, den Lagebericht sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021 geprüft. Der vom Vorstand erstellte Jahresabschluss wurde vom Aufsichtsrat gemäß § 96 Abs. 4 des Aktiengesetzes gebilligt. Dem Vorschlag des Vorstandes über die Gewinnverwendung wurde gefolgt. Gerade in einem herausfordernden dynamischen Umfeld ist die geleistete Arbeit von besonderer Bedeutung. Dank dafür gilt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Linz, im April 2022 Der Vorsitzende des Aufsichtsrates Othmar Nagl Bericht des Aufsichtsrates Allgemeine Informationen Bericht des Aufsichtsrates Seit sieben Jahren ist Othmar Nagl Vorsitzender des Aufsichtsrates der HYPO Oberösterreich.

11 Allgemeine Informationen Organe der Bank Organe der Bank Aufsichtsrat Vorsitzender: Mag. Othmar Nagl (Generaldirektor OÖ Versicherung AG) Stellvertretende Vorsitzende: Dr. Heinrich Schaller (Generaldirektor Raiffeisenlandesbank OÖ AG) Mag. Dr. Peter Baier (Unternehmensberater) Mitglieder: Ing. Volkmar Angermeier (Präsident des Aufsichtsrates Raiffeisenlandesbank OÖ AG) Mag.a Jasmine Chansri bis 26.4.2021 (Geschäftsführung Volkshilfe Oberösterreich) Mag.a Dr.in Miriam Eder, MBA ab 26.4.2021 (Leitung STST Controlling, Revision & Compliance BBRZ-Gruppe) Mag. Klaus Fürlinger (Nationalratsabgeordneter, Rechtsanwalt) Dr. Michael Glaser (Vorstandsdirektor Raiffeisenlandesbank OÖ AG) Mag.a Dr.in Elisabeth Kölblinger (Steuerberaterin) Mag. Reinhard Schwendtbauer (Vorstandsdirektor Raiffeisenlandesbank OÖ AG) Mag. Dr. Michael Tissot (Steuerberater) Vom Betriebsrat entsandt: Kurt Dobersberger (Betriebsrats-Vorsitzender der HYPO Oberösterreich) Andrea Koppe B.A., MBA (Betriebsrats-Vorsitzender-Stellvertreterin der HYPO Oberösterreich) Sabine Füreder Mag.a Silvia Häusler Roland Raab Aufsichtskommissär des Landes Oberösterreich Mag. Thomas Stelzer (Landeshauptmann des Landes Oberösterreich) Aufsichtskommissär-Stellvertreterin des Landes Oberösterreich Mag.a Dr.in Christiane Frauscher, LL.B., MBA (Landesfinanzdirektorin des Landes Oberösterreich) Staatskommissär: Hans-Georg Kramer, MBA, CFP (Bundesministerium für Finanzen) Staatskommissär-Stellvertreterin: Mag.a Sigrid Part (Bundesministerium für Finanzen) Vorstand Vorsitzender: Generaldirektor Mag. Klaus Kumpfmüller Mitglied des Vorstandes: Vorstandsdirektor Mag. Thomas Wolfsgruber Treuhänder Treuhänder: Mag. Wolfgang Claus (Bundesministerium für Finanzen) Treuhänder-Stellvertreterin: Mag.a Katharina Lehmayer (Präsidentin des Oberlandesgerichtes Wien)

12 Geschäftsverteilung Allgemeine Informationen Kundenorientierung. Die ideale Symbiose aus gelebter Nähe und digitaler Welt. Wir schaffen mehr Wir setzen auf maßgeschneiderte persönliche Beratung, kurze Entscheidungswege, flexible und nachhaltige Lösungen sowie nachhaltige Partnerschaften.

13 Allgemeine Informationen Geschäftsverteilung Geschäftsverteilung Vorstandsdirektor Thomas Wolfsgruber Der Unternehmens-ComplianceOfficer, der Wertpapier-ComplianceOfficer, der AML-ComplianceOfficer, der Datenschutz-Beauftragte, der Auslagerungsbeauftragte und die Interne Revision sind dem Gesamtvorstand unterstellt. Ärzte, Freie Berufe und Private Banking Prokurist Marcel Kohl-Peterke Asset- und Liabilitymanagement/ Treasury Prokurist Mag. Christoph Zoitl Filialvertrieb Mag. Dr. Martin Pree bis 31.3.2021 Prokuristin Dr. Marietta Kratochwill ab 12.4.2021 Großkundenbetreuung Prokurist Mag. Christoph Khinast Marketing Prokurist Mag. Georg Haushofer, LL.M. Personal Prokurist Mag. Michael Hintenaus Veranlagung Mag. Stefan Schulmeister bis 30.6.2021 Stefan Elmer, MBA von 1.7.2021 bis 30.9.2021 Dipl.-Päd. Hans-Jörg Preining, MBA ab 1.10.2021 Vertriebsunterstützung Tanja Hartl Controlling Dipl.-Kfm. Oliver Tölle Finanzierung Prokurist Mario Eidinger Informationstechnologie/ Facilitymanagement Prokurist Dipl.-Ing. Christian Hofer Interne Revision Franz Horner Rechnungswesen Prokurist Dipl.-Kfm. Stefan Meier Recht und Unternehmensentwicklung Prokuristin Mag.a Serena Denkmair Risikomanagement Mag. Georg-Dominik Stangl Tochtergesellschaften Dr. Helmut Schrems Franz Jahn, MBA Generaldirektor Klaus Kumpfmüller

14 Filialen Allgemeine Informationen Linz – ServiceCenter Landstraße Leiterin: Lydia Kropfreiter Landstraße 38, 4010 Linz Tel. 0732 / 76 39-0 landstrasse@hypo-ooe.at Linz – Bahnhof-LDZ Leiter: Christian Tucho Bahnhofplatz 2, 4020 Linz Tel. 0732 / 65 63 90 bahnhof@hypo-ooe.at Linz – Bindermichl Leiter: Dipl. Fw Christian Stuffner Am Bindermichl 28, 4020 Linz Tel. 0732 / 34 46 11 bindermichl@hypo-ooe.at Linz – Eisenhand Leiter: Franz Minichberger Eisenhandstraße 28, 4020 Linz Tel. 0732 / 77 83 91 eisenhand@hypo-ooe.at Linz – Magdalena Leiter: Andreas Nigl Griesmayrstraße 19, 4040 Linz Tel. 0732 / 25 25 24 magdalena@hypo-ooe.at Ried i. I. Leiter: Gerald Lehner, CFP, EFA Stelzhamerplatz 6, 4910 Ried i. I. Tel. 07752 / 82 9 22 ried@hypo-ooe.at Schärding Leiter: Ludwig Gerstorfer Karl-Gruber-Straße 1, 4780 Schärding Tel. 07712 / 79 79 schaerding@hypo-ooe.at Steyr Leiter: Michael Oppl-Monschein Redtenbachergasse 4, 4400 Steyr Tel. 07252 / 74 0 88 steyr@hypo-ooe.at Vöcklabruck Leiterin: Mag.a Brigitte Aigenbauer Dr.-Anton-Bruckner-Straße 15 4840 Vöcklabruck Tel. 07672 / 22 4 44 voecklabruck@hypo-ooe.at Wels Leiterin: Marina Ilic Kaiser-Josef-Platz 23, 4600 Wels Tel. 07242 / 62 8 81 wels@hypo-ooe.at Wien Leiterin: Manuela Art Wipplingerstraße 30/3, 1010 Wien Tel. 01 / 79 69 820 wien@hypo-ooe.at Filialen

15 Allgemeine Informationen Bank des Landes OÖ Bank des Landes OÖ Eigentumsverhältnisse Die HYPO Oberösterreich ist seit mehr als 130 Jahren die Bank des Landes Oberösterreich. 50,57 Prozent der Anteile an der Bank stehen im Eigentum des wirtschaftlich stärksten Bundeslandes Österreichs. Die Anteile des Landes Oberösterreich werden über die OÖ Landesholding GmbH (steht zu 100 Prozent im Eigentum des Landes) gehalten. 48,59 Prozent der Aktien an der Bank hält die HYPO Holding GmbH. An dieser sind die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft und die Oberösterreichische Versicherung Aktiengesellschaft beteiligt. Durchgerechnet ergeben sich daraus folgende Beteiligungsanteile an der HYPO Oberösterreich: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft 41,14 Prozent und Oberösterreichische Versicherung Aktiengesellschaft 7,45 Prozent. Mit 0,84 Prozent sind die Mitarbeiter*innen an der Bank beteiligt. Das gezeichnete Grundkapital der Bank beträgt 14.663.590 Euro (bzw. 14.564.151 Euro nach Abzug der eigenen Anteile). HYPO Oberösterreich mit Top-Ratings Die HYPO Oberösterreich hat ihre Spitzenposition im österreichweiten Ratingvergleich auch 2021 behauptet. Die Bank hat von der internationalen Ratingagentur Standard & Poor’s erneut die Bestätigung ihres Top-Ratings von A+ erhalten. Das unterstreicht einmal mehr die sehr gute Bonität und die hohe Sicherheit der HYPO Oberösterreich. Beim Nachhaltigkeitsrating im „PrimeStatus“ durch die führende Nachhaltigkeitsratingagentur „ISS ESG“ zählt die HYPO Oberösterreich ebenfalls zu den besten Instituten im gesamten deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus verfügt die Bank mit dem Deckungsstockrating mit „AA+ mit stabilem Ausblick“ über eine ausgezeichnete Basis für eine zukunftssichere Refinanzierungsstruktur. Die HYPO Oberösterreich ist seit vielen Jahren Österreichs Universalbank mit dem besten Rating. Eigentumsverhältnisse in Prozent Land Oberösterreich 50,57 % Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft 41,14 % Oberösterreichische Versicherung Aktiengesellschaft 7,45 % Mitarbeiter*innen 0,84 %

16 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage Konzernlagebericht Erfolgsbilanzen. Konzernlagebericht. Wir schaffen mehr Konzernrating A+ Standard & Poor’s Jahresüberschuss vor Steuern 32,51 Millionen Euro

17 Konzernlagebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage Kernkapitalquote 14,4 % NPL-Ratio 0,35 % Nachhaltigste Bank Österreichs 2021 ausgezeichnet vom Börsianer

18 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage Konzernlagebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage die Grenze beim Finanzierungs-Neuvolumen von 200 Millionen Euro überschritten. Das ist im Vergleich zu 2020 ein Plus von fast 22 Prozent. Das jährliche Neuvolumen im privaten Wohnbau hat sich damit zwischen 2013 und 2021 mehr als verdreifacht. Herausragend ist nach wie vor das im österreichweiten Vergleich geringe Risiko im Ausleihungsgeschäft. Der Stand der Risikovorsorgen beträgt zum Bilanzstichtag lediglich 14,1 Millionen Euro (2020: 13,8 Millionen Euro). Die Wertberichtigungsquote (in Bezug auf die Forderungen an Kunden) von nur 0,25 Prozent (2020: 0,25 Prozent) stellt unter den österreichischen Universalbanken weiterhin den absoluten Spitzenwert dar. Ebenfalls ausgezeichnet ist der Wert der wichtigen NPL-Ratio (Non performing loans). Diese betrug mit Ende 2021 lediglich 0,35 Prozent (2020: 0,41 Prozent). Das Emissionsvolumen erhöhte sich um 2,1 Prozent auf 4.242,8 Millionen Euro (2020: 4.157,5 Millionen Euro). Hauptverantwortlich war dafür die erstmalige Platzierung eines hypothekarisch besicherten Green Bond im Volumen von 250 Millionen Euro am internationalen Kapitalmarkt. Die Nachfrage nach der Anleihe mit siebenjähriger Laufzeit war hoch. Die Emission war deutlich überzeichnet. Sehr erfreulich verlief auch die Emissionstätigkeit bei den WohnbauWandelschuldverschreibungen (Wohnbauanleihen). Hier konnte im Jahr 2021 ein Volumen von mehr als 40 Millionen Euro emittiert werden. Die HYPO Oberösterreich ist damit in diesem Bereich die Nummer eins am österreichischen Bankenmarkt. Ausgezeichnetes Geschäftsjahr 2021 Die HYPO Oberösterreich blickt auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Die konsequente und offensive Ausrichtung auf die in der HYPO Mehr-Wert-Strategie 2025 definierten Kernpositionierungen „Wachstum & Profitabilität“, „Nachhaltigkeit“, „Digitalisierung“, „Kundenorientierung, Verantwortung & Verbindlichkeit“ haben zu einem ausgezeichneten Ergebnis geführt. Der Jahresüberschuss vor Steuern hat sich binnen eines Jahres verdreifacht und erhöhte sich auf 32,5 Millionen Euro (2020: 10,8 Millionen Euro). Die Bilanzsumme stieg um 4,3 Prozent auf 8.158,5 Millionen Euro (2020: 7.825,1 Millionen Euro). Hauptverantwortlich für die ausgezeichnete Entwicklung war ein deutlich gestiegenes Finanzierungsvolumen in allen Kundensegmenten, ein sehr gutes Wertpapiergeschäft, eine weiterhin ausgezeichnete Risikolage sowie positive Bewertungseffekte im Handelsergebnis. Wachstum bei Krediten, Einlagen und Emissionen Das Finanzierungsvolumen konnte auf hohem Niveau weiter gesteigert werden. Die Forderungen an Kunden erhöhten sich um 2,5 Prozent auf 5.598,6 Millionen Euro (2020: 5.459,7 Millionen Euro). Die HYPO Oberösterreich hat dabei ihre Position als Wohnbaubank Nummer eins im Bundesland weiter gefestigt. Im Kundensegment Großkunden konnte das Segmentvermögen auf hohem Niveau um 5,4 Prozent auf 2.908,2 Millionen Euro (2020: 2.759,0 Millionen Euro) gesteigert werden. Auch im privaten, frei finanzierten Wohnbau wurde erstmals Auch im Bereich der Kundeneinlagen wurden Zuwächse verzeichnet. Die Spar- und Giroeinlagen stiegen um zwölf Prozent auf einen neuen Rekordstand von 1.945,2 Millionen Euro (2020: 1.737,2 Millionen Euro). Die Bank verfügt damit weiterhin über eine ausgezeichnete Liquiditätsausstattung, die für zukünftiges Wachstum zur Verfügung steht. Starkes Zins- und Provisionsergebnis Der Zinsüberschuss erhöhte sich um rund acht Prozent auf 61,3 Millionen Euro (2020: 56,7 Millionen Euro). Rund ein Drittel der Steigerung ist auf die Geschäftsausweitung zurückzuführen, rund zwei Drittel entfallen auf die lukrierte Sonderverzinsung aus dem TLTRO. Die Kreditrisikovorsorge konnte im Vergleich zu 2020 deutlich verringert werden. Sie schlug 2021 mit einem negativen Ergebnisbeitrag von 3,1 Millionen Euro zu Buche (2020: –5,6 Millionen Euro). Damit stieg der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge um fast 14 Prozent auf 58,1 Millionen Euro (2020: 51,1 Millionen Euro). Die At Equity-bewerteten Unternehmen – die Beteiligungs‐ und Wohnungsanlagen GmbH sowie die Beteiligungs‐ und Immobilien GmbH – lieferten auch 2021 einen positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von 6,1 Millionen Euro (2020: 6,2 Millionen Euro). Herausragend war 2021 das Provisionsgeschäft der Bank, und hier insbesondere das Wertpapiergeschäft. In diesem Geschäftsfeld gab es eine Steigerung von 32 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020. Bilanzsumme 8.158 Millionen Euro Breites Portfolio und Fachwissen für rund 100.000 Kundinnen und Kunden

19 Konzernlagebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage Eigenmittelausstattung Nach Berücksichtigung der aufsichtsrechtlichen Abzugsposten konnten die regulatorischen Eigenmittel auf 542,7 Millionen Euro (2020: 515,4 Millionen Euro) gesteigert werden. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf das gute operative Ergebnis zurückzuführen. Nach Abzug der Ausschüttung wurde der überwiegende Teil den Gewinnrücklagen zur Stärkung des Eigenkapitals zugeführt. Wiederum führte der vorgegebene Wachstumskurs im aktivseitigen Kundengeschäft zu einem Anstieg des Gesamtrisikobetrags auf 3.348,0 Millionen Euro (2020: 3.104,4 Millionen Euro). Trotz dessen konnte eine Gesamtkapitalquote von 16,2 Prozent (2020: 16,6 Prozent) erreicht werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf Einzelebene des Instituts. Einerseits konnten die anrechenbaren Eigenmittel im Zuge der Gewinnrücklagendotierung auf 440,1 Millionen Euro (2020: 424,7 Millionen Euro) gesteigert werden. Demgegenüber führte der Anstieg der regulatorischen Aktiva auf 3.096,6 Millionen Euro (2020: 2.871,9 Millionen Euro) zu einer entsprechenden Senkung der Gesamtkapitalquote auf 14,2 Prozent (2020: 14,8 Prozent). Die HYPO Oberösterreich verfügt per 31. Dezember 2021 über ein MREL (Minimum Requirement for Own Funds and Eligible Liabilities)-Surplus (TREA) von 1.596,5 Millionen Euro (2020: 1.689,2 Millionen Euro) bei einem MREL-SOLL (TREA) von 560,6 Millionen Euro (2020: 607,6 Millionen Euro). Bezüglich der Angaben zu eigenen Aktien wird auf den Anhang (Notes) Punkt (44) verwiesen. Das von der Bank für ihre Kund*innen verwaltete Depotvolumen konnte auf 1.548,6 Millionen Euro (2020: 1.466,8 Millionen Euro) gesteigert werden. Das Provisionsergebnis erhöhte sich insgesamt um fast 17 Prozent auf 17,0 Millionen Euro (2020: 14,6 Millionen Euro). Aufgrund von positiven Bewertungseffekten von Zinsabsicherungsgeschäften für Fixzinspositionen sowie eigener Emissionen stieg das Handelsergebnis auf 9,9 Millionen Euro (2020: –5,5 Millionen Euro). Das Finanzanlageergebnis verschlechterte sich geringfügig auf –0,17 Millionen Euro (2020: 0,16 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 4,1 Prozent auf 57,6 Millionen Euro (2020: 55,3 Millionen Euro). Für die Steigerungen waren der Personal-, der Sachaufwand sowie erhöhte Abschreibungen verantwortlich. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich aufgrund deutlich gestiegener Aufwendungen für die gesetzlich vorgeschriebenen Beiträge zum Einlagensicherungs- und Abwicklungsfonds auf –7,6 Millionen Euro (2020: –6,1 Millionen Euro). Zum Teil konnte dieser Mehraufwand durch gesteigerte sonstige betriebliche Erträge kompensiert werden. Die Cost-Income-Ratio (CIR) der HYPO Oberösterreich verbesserte sich 2021 deutlich auf 61,8 Prozent (2020: 77,1 Prozent). Diese ergibt sich aus der Division der Verwaltungsaufwendungen mit dem Gesamtertrag inklusive dem sonstigen betrieblichen Ergebnis. Insgesamt führte das zu einem Jahresüberschuss vor Steuern von 32,5 Millionen Euro (2020: 10,8 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss nach Steuern erhöhte sich auf 27,5 Millionen Euro (2020: 9,3 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) verbesserte sich damit 2021 auf 6,8 Prozent (2020: 2,3 Prozent). Diese ergibt sich aus der Division des Jahresüberschusses vor Steuern und dem durchschnittlichen Eigenkapital. In der Gesamtergebnisrechnung wurde das sonstige Konzernergebnis vor allem durch die Bewertungen der Beteiligungen an Aktiengesellschaften beeinflusst. Diese müssen jeweils zum Marktwert (z.B. Aktienkurs) am Jahresende in der Bilanz bewertet werden. Die HYPO Oberösterreich ist indirekt mit einem Prozent an der voestalpine AG und mit 0,5 Prozent an der Austria Metall AG sowie an der Energie AG Oberösterreich beteiligt. Dies hat 2021 zu einem positiven Beitrag zum sonstigen Konzernjahresergebnisses in Höhe von 8,2 Millionen Euro geführt (2020: 8,6 Millionen Euro). Demgegenüber führt der Anstieg der Zinsen zum Jahresende 2021 zu einer Abwertung von Anleihen im Wertpapiereigenbestand von 6,7 Millionen Euro und die Verbesserung der eigenen Bonität in allen Emissionskategorien zu einem Bewertungsverlust in Höhe von 6,7 Millionen Euro. Das gesamte Konzernjahresergebnis 2021 belief sich damit auf 25,3 Millionen Euro (2020: 15,3 Millionen Euro). Die Eigenmittel stellen sich gemäß Capital Requirements Regulation (CRR) zum 31. Dezember 2021 wie folgt dar: Eigenmittel gemäß CRR Kreditinstitut Konsolidiert in Millionen Euro 31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2020 Solvabilitäts-Bemessungsgrundlage 3.096,6 2.871,9 3.348,0 3.104,4 Eigenmittel SOLL (8 %) 247,7 229,8 267,8 248,4 hartes Kernkapital IST = Kernkapital IST 372,5 357,2 480,5 458,2 harte Kernkapitalquote in % = Kernkapitalquote in % 12,0 % 12,4 % 14,4 % 14,8 % Ergänzende Eigenmittel IST 67,5 67,5 62,2 57,3 Ergänzende Eigenmittel in % 2,2 % 2,4 % 1,9 % 1,8 % Gesamtkapital IST 440,1 424,7 542,7 515,4 Gesamtkapitalquote in % 14,2 % 14,8 % 16,2 % 16,6 % Freie Eigenmittel 192,3 194,9 274,9 267,0

20 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage Konzernlagebericht Risikomanagement Die von der HYPO Oberösterreich im Jahr 2021 weiterhin verfolgte Risikostrategie wurde aus den Anforderungen, die sich aus der Geschäftsstrategie in Verbindung mit der Mittelfristplanung, den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den gesetzlichen nationalen und europäischen Rahmenbedingungen ergeben, abgeleitet. Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, ist in der HYPO Oberösterreich ein Risikomanagement implementiert, dessen Ziel und Aufgabe es ist, Risiken in der Bank zu identifizieren, zu messen und zu begrenzen. Die zentrale Risikosteuerung erfolgt im dafür eingerichteten Risikokomitee. Aufgabe des Risikokomitees ist die wechselseitige Information und Beratung zur Risikosituation der Bank anhand der vorhandenen Risikoberichte, die Diskussion der Risikostrategie und des Limitwesens sowie die Beratung von Vorschlägen zur Risikooptimierung. Kreditrisiko Konkrete strategische Vorgaben zur Begrenzung des Kreditrisikos in den Assetklassen der Kundenforderungen sowie für die Eigenveranlagung der Bank sind in der Risikostrategie sowie dem Limitwesen verankert. Durch die intensive und durchgängig systematische Einzelfallbearbeitung kann die Risikosituation in den Teilportfolien laufend optimiert werden. Die im externen Vergleich sehr gute Adressenausfallsrisikosituation hat sich weiter gefestigt, die NPL-Quoten sind weiterhin äußerst niedrig. Die Corona-Krise hat bislang keinen messbaren Einfluss auf diese Quoten. Nach finaler Veröffentlichung der EBA/ GL/2020/06 wurde eine interne GAPAnalyse durchgeführt. Die sich dadurch ergebenden Anpassungen im internen Regelwerk betrafen jedoch überwiegend erhöhte interne Dokumentationserfordernisse. Inhaltlich wurde festgestellt, dass aufgrund des bisherigen Regelwerks auf Basis der FMA-MS-K wenig Anpassungsbedarf bestand. Sämtliche Änderungen wurden Anfang Juni 2021 in einem Antrag an den Gesamtvorstand zusammengefasst und beschlossen. Marktrisiko Der Steuerung der Marktrisiken, insbesondere des Zinsänderungsrisikos im Bankbuch sowie des Risikos, dass es aufgrund von negativen Markteinschätzungen zu Abwertungen bei Schuldtiteln im Eigenbesitz kommen könnte (Creditspread-Risiko), wird große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Einhaltung der vom Vorstand beschlossenen Risikostrategie sowie Risikotragfähigkeits- und Marktrisiko-Limite sowie der aufsichtlichen Limite wird laufend überwacht. Auswirkungen auf den Marktwert sowie auf die Ertragssituation der Bank – bedingt durch Veränderungen der Zinsstruktur sowie durch CreditspreadÄnderungen – werden laufend beobachtet und berichtet. Der Fokus liegt dabei in der Betrachtung der Neugeschäfte im Fixzins-Bereich. Die daraus entstehenden Zinsrisiken werden nach Ertrags- sowie Barwert aktiv ausgesteuert. Klimabezogene Risiken Die Forderungen an Kunden sowie die Positionen des Wertpapier-Nostrobestandes (Stand 31. Dezember 2021) wurden mit einem automatisationsunterstützten externen Tool auf ESG-Risiken gescreent. Das Screening umfasste 63.250 Geschäftsfälle mit einem Volumen von 7.556 Millionen Euro. Dabei wird eine Vielzahl an Risikoindikatoren (wie z.B. Waldbrand-, Hochwasser- und Lawinengefahr) mit den NACE-Codes und der Region verknüpft und zu Gesamtscores auf verschiedenen Aggregationslevels zusammengefasst. Das Ergebnis des Screenings ergab keine Position im Portfolio mit einem hohen Gesamtrisiko. Nur eine geringe Anzahl an Fällen weist ein leicht erhöhtes Risiko auf. Diese identifizierten Risikopositionen werden detailliert geprüft und entsprechende Maßnahmen abgeleitet. Liquiditätsrisiko Die Fristenkongruenz hat in der HYPO Oberösterreich einen hohen Stellenwert. Zur Begrenzung des Risikos aus Fristeninkongruenzen existieren vom Vorstand festgelegte Limite für das operative und strukturelle Liquiditätsrisiko. Die Ergebnisse der Stresstests zeigen, dass die HYPO Oberösterreich in der Lage ist, ihren Verbindlichkeiten jederzeit nachzukommen. Operationales Risiko Die Identifikation von operationalen Risiken erfolgt über eine Schadensfalldatenbank, welche auch die Grundlage für ein laufendes Berichtswesen an das Management darstellt. Darüber hinaus werden organisatorische Maßnahmen (z.B. Trennung von Markt und Marktfolge) und EDV-technische Maßnahmen getroffen, um das operationale Risiko zu begrenzen. Ein internes Kontrollsystem, Kompetenzregelungen sowie Prüfungen der Internen Revision gewährleisten einen hohen Sicherheitsstandard. Insbesondere auf die technische Weiterentwicklung des Internen Kontrollsystems hinsichtlich Prozessmanagement wurde auch im Jahr 2021 wie in den Vorjahren besonders Wert gelegt und wird im Jahr 2022 fortgesetzt. Für Informationen zu den Risikomanagementzielen und -methoden sowie zu Aussagen hinsichtlich bestehender Ausfalls- und Marktrisiken wird auf die Ausführungen im Risikobericht im Anhang (Notes) zum Konzernabschluss sowie auf die Offenlegung gemäß Teil VIII der CRR auf der Homepage des Kreditinstituts unter www.hypo.at verwiesen. Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Dieses System stellt sicher, dass unternehmerische Sachverhalte bilanziell richtig erfasst, aufbereitet und gewürdigt sowie in die Rechnungslegung übernommen werden. Die wesentlichen Merkmale des bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess in der HYPO Oberösterreich sind folgende: • Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagementsystems. • Die am Rechnungslegungsprozess beteiligten Abteilungen sind in quantitativer wie qualitativer Hinsicht ausreichend ausgestattet. • Die Funktionen der am Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereiche sind klar getrennt.

21 Konzernlagebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage • Die Verantwortungsbereiche sind klar zugeordnet. • Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Kontrollmechanismen gegen unbefugte Zugriffe geschützt. • Buchhaltungsdaten werden laufend stichprobenweise auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. • Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird durchgängig das VierAugen-Prinzip angewendet. • Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. So wird die Trennung von sensiblen Tätigkeiten durch eine restriktive Vergabe von IT-Berechtigungen unterstützt. • Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden in regelmäßigen Intervallen durch die Interne Revision geprüft. Mit diesen Maßnahmen wird erreicht, dass alle Geschäftsfälle ordnungsgemäß erfasst, verarbeitet, dokumentiert sowie zeitlich und korrekt buchhalterisch erfasst werden. Weiters ist damit sichergestellt, dass Vermögensgegenstände und Schulden im Jahres- und Konzernabschluss korrekt angesetzt, ausgewiesen und bewertet werden. Filialen Zu Beginn des Geschäftsjahres 2021 betrieb die HYPO Oberösterreich das ServiceCenter Landstraße in Linz sowie 11 weitere Filialen. Bis auf eine Filiale in Wien befinden sich alle Filialen in Oberösterreich. Zur Optimierung der Filialstruktur wurde im Oktober 2021 die Filiale Neues Rathaus in das ServiceCenter Landstraße integriert und der Standort geschlossen. Zuletzt waren an diesem Standort nur noch 2 Mitarbeiterinnen tätig. Beide wechselten in die Zentrale und betreuen seither die Kund*innen der Filiale vom ServiceCenter Landstraße aus. Der Filialstand reduziert sich daher neben dem ServiceCenter Landstraße auf 10 weitere Filialen. Es gibt keine Zweigniederlassungen. Forschung und Entwicklung Der Bereich Forschung und Entwicklung war im Jahr 2021 von zwei strategischen Schwerpunkten der Bank – Nachhaltigkeit und Digitalisierung – geprägt. Im Bereich der Nachhaltigkeit wurde die umfangreiche, nachhaltige hypo_blue Produktschiene auf den Markt gebracht. Basis dafür war die Ausarbeitung des sogenannten Green Finance Frameworks. In diesem Rahmenwerk wird festgelegt, welche Finanzierungen beziehungsweise Refinanzierungen sich für den „Green Finance Pool“ der Bank qualifizieren. Das Framework wurde von der renommierten Nachhaltigkeitsratingagentur ISS ESG geprüft. Auf Basis dieses Green Finance Frameworks wurden 2021 schließlich ein Green Bond im Volumen von 250 Millionen Euro sowie die österreichweit erste nachhaltige Wohnbauanleihe begeben und ein mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnetes Giro- und Sparkonto auf den Markt gebracht. Das Green Finance Framework definiert auch die einzuhaltenden ökologischen Vorgaben für den nachhaltigen hypo_blue Wohnbaukredit. Im Bereich der Digitalisierung war eine der größten Änderungen im Jahr 2021 die Ablöse der bisherigen Maestro Bankomatkarte durch die neue Debit Mastercard. Diese kombiniert im Wesentlichen die Funktionen beziehungsweise Vorteile einer Bankomatkarte mit jenen einer Kreditkarte. Ein wesentlicher Schwerpunkt lag im Bereich mobile payment – dem Bezahlen in Geschäften mittels Smartphone oder Smartwatch. Für Android-Smartphones stand schon länger die HYPO ELBA-pay zur Verfügung. Neu bietet die HYPO Oberösterreich den Kund*innen nun auch Apple Pay und Bluecode an. Durch die verschiedenen Bezahllösungen wird das Smartphone zur mobilen Geldbörse. Es müssen somit weder Bargeld noch Karte mitgeführt werden. Seit November 2021 präsentiert sich Mein ELBA im neuen Design. Durch die Neuerungen wird die Bedienung des Online Banking noch einfacher und intuitiver. Eine neue Navigation sorgt für mehr Struktur und einen noch besseren Überblick über die Finanzen. Die Startseite ist als zentraler Einstiegspunkt für die täglichen Bankgeschäfte über einfache Quicklinks nun noch übersichtlicher und kann nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Weiterhin ist ein ungebremster Trend zur Erledigung von Bankgeschäften über Smartphone oder Tablet zu erkennen. So sind die mittels der HYPO Mein ELBAApp getätigten Überweisungen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 70 Prozent gestiegen. Um die Digitalisierung weiter voranzutreiben, ist für 2022 geplant, die Möglichkeit, Bankprodukte online abzuschließen, weiter auszubauen. Ebenso soll es für die HYPO Mein ELBA-App als auch für mobile payment einige Neuerungen und eine Ausweitung des Produktangebotes geben. Das Thema Digitalisierung ist auch in der strategischen Kernpositionierung der HYPO Oberösterreich verankert. Änderungserfordernisse, die sich etwa aufgrund der Digitalisierung ergeben, werden so rasch erkannt und in die Organisation transferiert. Durch die Digitalisierung werden keine Produkte ersetzt; digitale Produkte erweitern das gesamte Produktportfolio für die Kund*innen der HYPO Oberösterreich. Neukund*innen haben so die Möglichkeit – unabhängig von einem Filialstandort – von zu Hause, Produkte bei der HYPO Oberösterreich zu eröffnen. Die Kommunikation mit den Kund*innen der Bank erfolgt analog und digital in guter Verschränkung mit den Filialen. Standard ist die digitale Kommunikation. Die Kund*innen können jedoch wählen, wie sie mit der HYPO Oberösterreich in Verbindung treten. Produkte und Services können je nach Präferenz und Verfügbarkeit über alle Kanäle bezogen werden (Omnikanalstrategie). Zum Thema Nachhaltigkeit wird auf den neuen Nachhaltigkeitsbericht auf der Website des Kreditinstitutes (www.hypo.at) verwiesen.

22 Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Konzernlagebericht Impulse. Die finanzielle Zukunft wird auch durch soziale und ökologische Aspekte bestimmt. Wir schaffen mehr

23 Konzernlagebericht Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Das Jahr 2021 war von der Niedrigzinspolitik und den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Während die Renditen der Anleihen darunter litten, erreichten Aktienbörsen teilweise Rekordstände. Weltweite Erholung voll in Fahrt Die Corona-Krise hatte im Jahr 2020 erstmals seit der Finanzkrise wieder zu einem negativen Wachstum der Weltwirtschaft geführt, umso stärker fiel im Jahr 2021 allerdings die Erholung aus. Die letzte Schätzung des Instituts für höhere Studien (IHS) geht für 2021 von einem Plus von 5,6 Prozent für das BIP-Wachstum aus. Im Jahr 2022 dürfte sich dieses Wachstum aufgrund der anhaltenden Engpässe in den globalen Lieferketten und den Auswirkungen der OmikronVariante auf die Produktion sowie des Krieges in der Ukraine abschwächen. Die aktuelle Schätzung sieht ein Plus von 3,7 Prozent weltweit. In der Eurozone sollte 2021 mit 5,3 Prozent Zuwachs nur knapp unter dem weltweiten Schnitt liegen und das Jahr 2022 mit 3,3 Prozent ebenfalls noch ein deutliches Wachstum aufweisen. Die USA wuchsen 2021 mit plus 5,7 Prozent stärker als Europa. Das IHS geht aufgrund der anstehenden Zinserhöhungen der Notenbank und dem Scheitern eines ambitionierten Sozial- und Klimapakets allerdings 2022 von einem etwas stärkeren Dämpfer für die Wirtschaft aus, so dass das Wachstum in den USA 3,4 Prozent betragen sollte. Österreich hinkte der Eurozone durch strengere CoronaMaßnahmen etwas hinterher, auf den Zuwachs von 4,5 Prozent im Jahr 2021 wird nun lediglich ein Wachstum von 3,6 Prozent im Jahr 2022 erwartet. Während sich die Weltwirtschaft gut von den Auswirkungen des ersten CoronaJahres erholen konnte, bestimmte das Virus selbst auch im Jahr 2021 großteils die Schlagzeilen. Im Frühjahr, fast zeitgleich mit der Verteilung der ersten Impfstoffdosen, schwappte die nächste größere Welle über Europa, die wieder zu Einschränkungen führte. Der Sommer war dann wie im Jahr zuvor ruhig, ehe der Herbst, trotz voranschreitender Impfkampagne, neuerlich von einer intensiven Welle mit begleitenden Lockdowns geprägt war. Gegen Jahresende kündigte sich dann mit Omikron eine Variante an, die zwar weniger gefährlich, dafür aber deutlich ansteckender sein dürfte und gegen die Impfungen weniger wirksam sind als gegen ihre Vorgänger. Somit darf man auch für 2022 gespannt sein, ob das Virus sich endgültig zurückschlagen lässt, oder ob es weiterhin ein Risikofaktor bleibt, der die Welt wieder ins Chaos stürzen kann. Ereignisse abseits des Virus waren für die Märkte zumeist eher Nebenschauplätze, die rasch überwunden wurden. Der überhastete Rückzug der US-Armee aus Afghanistan mit anschließender Machtübernahme der Taliban konnte sich ebenso nicht nachhaltig auswirken, wie ein Hickhack um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA. Politisch konnte US-Präsident Biden mit der Verabschiedung eines billionenschweren Infrastrukturpakets einen kleinen Punktsieg erreichen, das ambitionierte Sozial- und Klimapaket wurde allerdings von einem Parteikollegen blockiert. Zum Jahresende begann ein Säbelrasseln Russlands an der ukrainischen Grenze, das im Februar 2022 in einen Einmarsch russischer Truppen mündete. Unterstützt durch westliche Waffenlieferungen leisten die Streitkräfte der Ukraine intensiven Widerstand. Der Westen reagierte auch mit beispiellosen Sanktionen wie einem Einfrieren der ausländischen Gelder der russischen Notenbank. Abhängig vom weiteren Fortgang des Krieges und einem etwaigen Zudrehen des Gashahns durch Russland, sind negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in den USA und Europa zu befürchten.

24 Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Konzernlagebericht Zinsen bleiben anhaltend niedrig Im Jahr 2021 setzte sich die Phase des billigen Geldes fort. Die Notenbanken fluteten die Märkte weiterhin mit Liquidität, daher blieben die Zinsen weiterhin niedrig und bei sicheren Assets wie Staatsanleihen häufig im negativen Bereich. Die Renditen für 10-jährige österreichische Bundesanleihen starteten mit minus 0,4 Prozent ins Jahr und stiegen bis zur Jahresmitte gegen Null. Nach einer Rückkehr in den negativen Bereich über den Sommer, ging es im Herbst dann knapp ins Plus bis zum Jahresendwert von knapp 0,1 Prozent. 10-jährige deutsche Bundesanleihen verließen wie im Vorjahr nie den negativen Bereich, verzeichneten ihren tiefsten Stand allerdings ebenfalls zu Jahresbeginn mit minus 0,6 Prozent. Während des Jahresverlaufs gab es ein Auf und Ab mit Anstiegen auf rund minus 0,1 Prozent und Tiefpunkten von bis zu minus 0,5 Prozent. Am Jahresende betrug die Rendite dann etwa minus 0,2 Prozent mit Ausblick auf einen weiteren Anstieg. Der Geldmarkt blieb das gesamte Jahr über stark negativ, so wie der Einlagensatz der Europäischen Zentralbank (EZB) von durchgehend minus 0,5 Prozent. Zu diesem Satz können die Geschäftsbanken Geld bei der Notenbank parken. Der Leitzins blieb über das Jahr 2021 konstant bei 0,0 Prozent. Die Schwankungsbreite beim 3-Monats-Euribor war ebenfalls äußerst gering, zwischen dem Jahresstart bei minus 0,545 Prozent und dem Jahresende bei minus 0,572 Prozent lagen nur wenige Punkte. Aber auch dazwischen gab es kaum Bewegung, das Tief wurde bei minus 0,605 Prozent verzeichnet, das Hoch bei minus 0,529 Prozent. Die EZB versorgte den Markt mit günstiger Liquidität durch Anleihekäufe und weitere Sonderrefinanzierungen (TLTRO). Der Anstieg der Inflation über den Zielwert von 2 Prozent mehrt die Vermutungen, dass ein Ende der Ära der ultralockeren Geldpolitik langsam näher rückt. Die EZB wird im März 2022 planmäßig das Krisen-Anleihekaufprogramm PEPP einstellen und das Volumen der Käufe im regulären Kaufprogramm APP über das Jahr hinweg schrittweise zurückfahren. Die Euribor-Futures implizieren darüber hinaus zwei Leitzinserhöhungen im Jahr 2022, voraussichtlich im Herbst und gegen Jahresende. Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) behielt ihren Leitzins ebenfalls über das gesamte Jahr 2021 konstant. Allerdings begann sie gegen Jahresende damit, die Märkte auf ein Ende dieser niedrigen Zinsphase vorzubereiten. So wurden die Anleihekäufe ab Dezember reduziert, sie sollen in mehreren Schritten weiter absinken und im Frühjahr 2022 vollständig auslaufen. Im Anschluss möchte die FED mit einer Bilanzsummenreduktion beginnen. Auf ihrer Sitzung im März hat die Notenbank bereits eine erste Zinserhöhung um 25 Basispunkte vorgenommen. Mit ihrer Projektion des Zinssatzes zum Jahresende von 1,9 Prozent signalisiert sie zudem weitere sechs Zinsschritte um je 25 Basispunkte, wobei auch zwei Schritte zu einer Anhebung von 50 Basispunkten zusammengezogen werden können. Im Jahr 2023 ist aufgrund der anhaltend hohen Inflationszahlen mit einer Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus zu rechnen. Die Renditen für 10-jährige US-Treasuries spiegeln diese Entwicklung wider. Sie begannen das Jahr 2021 bei einem Ausgangswert von rund 0,9 Prozent und stiegen mit den Erwartungen steigender Zinsen bis Jahresende auf über 1,5 Prozent. Der Anstieg setzte sich Anfang 2022 bis auf ein Niveau von 2,35 Prozent im März fort. Aktienmärkte setzen Boom fort Auch wenn das Corona-Virus trotz der zur Verfügung stehenden Impfungen nach wie vor für einschränkende Maßnahmen und Verwerfungen in den Lieferketten verantwortlich ist, so zeigte sich im Jahr 2021 dennoch deutlich ein fortgesetzter Aufschwung. Die gewaltigen Liquiditätsspritzen der Notenbanken sorgten an den Aktienmärkten für einen Boom. Der Dow-Jones-Index begann das Jahr bei 30.606 Punkten und markierte drei Handelstage vor Jahresende seinen Höchststand. Per 31.12. notierte der Index dann bei 36.338 Punkten, ein sattes Plus von 18,7 Prozent. Ähnlich deutlich konnte auch der deutsche Aktienindex DAX performen, hier stand ein Plus von 15,8 Prozent zu Buche bis zum Jahresendwert von 15.885 Punkten. Wachstumsprognosen für 2022 Österreichs Wirtschaft 3,6 % Globale Wirtschaft 3,7 %

25 Konzernlagebericht Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Anders als im Vorjahr, als der österreichische Aktienindex ATX mit einem Minus von 13,9 Prozent noch deutlich hinter den anderen Indizes zurücklag, war er im Jahr 2021 ein klarer Outperformer. Der Startwert von 2.780 Punkten war der niedrigste Wert des gesamten Jahres, bis in den November kletterte der ATX kontinuierlich auf ein Hoch von 3.928 Punkten. Trotz eines kleinen Rückgangs danach, verbuchte er am Jahresende ein deutliches Plus von 38,9 Prozent auf 3.861 Punkte. Euro verliert etwas an Boden Nachdem 2020 noch von einer DollarSchwäche geprägt war, konnte der Greenback gegenüber dem Euro im Jahr 2021 wieder zulegen. Vor allem die Erwartung der Marktteilnehmer an einen früheren Beginn von Zinsanhebungen durch die US-Notenbank ließ den Dollar ab Jahresmitte aufwerten. Der Jahresstart erfolgte bei einem Wechselkurs von knapp über 1,22. Bis Jahresmitte gab es nur geringe Schwankungen bis auf etwas über 1,18, ehe die erwähnte Rally folgte, die zu einem Dollar-Hoch bei 1,12 Ende November und zum Jahresendkurs von knapp unter EUR/USD 1,14 führte. Der Schweizer Franken bestätigte hingegen wieder einmal seine Funktion als sicherer Hafen. Vom Jahresstart bei EUR/CHF 1,08 ging es vorerst aufgrund der Entspannung an der Corona-Front bis auf 1,11. In der zweiten Jahreshälfte konnte er aber wieder deutlich aufwerten und beendete das Jahr bei einem Wechselkurs von etwas unter 1,04. Vor allem die Eskalation zwischen der Ukraine und Russland sorgte dafür, dass wieder vermehrt Geld in der Schweiz geparkt wurde. Liquidität im Überfluss lässt Inflation steigen Sowohl der Leitzins für die Eurozone wie auch der Einlagensatz, zu dem Banken ihre Überschussliquidität bei der EZB veranlagen, blieben das gesamte Jahr 2021 über konstant bei 0,0 Prozent beziehungsweise minus 0,5 Prozent. Zudem konnten die Banken weitere gezielte Langfristtender (TLTRO) aufnehmen und sich so äußerst günstig Liquidität für bis zu drei Jahre sichern. Bei Erreichung bestimmter Kreditwachstumsziele können sie zudem von einer Sonderverzinsung von minus 1 Prozent für die Geldaufnahme bei der Notenbank profitieren. Nachdem die Teuerungsrate in der Eurozone am Ende des Jahres 2020 noch im negativen Bereich lag, drehte sie bereits im Januar 2021 mit 0,9 Prozent ins Plus. Bis Jahresmitte stiegen die Preise weiter an, Ende Juli lag der Wert mit 2,2 Prozent erstmals über dem Zielwert der EZB von 2,0 Prozent. Der dynamische Anstieg der Verbraucherpreise setzte sich bis Jahresende fort, per Ultimo 2021 betrug die Inflationsrate 5,0 Prozent. Ursache für die deutlichen Preissteigerungen sind gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie Preiserhöhungen durch Engpässe in den Produktionsketten. Die EZB erwartet weiterhin, dass sich diese Effekte langsam auflösen und der starke Anstieg der Inflation nur vorübergehender Natur ist. Die Prognose der EZB-Ökonomen rechnet im Jahr 2022 mit einer durchschnittlichen Teuerung von 3,2 Prozent, ehe die Inflationsrate im Jahr 2023 wieder auf 1,8 Prozent absinkt. Der steigende Preisdruck dürfte es für die Notenbank erforderlich machen, früher als noch im vergangenen Jahr vermutet, an der Zinsschraube zu drehen. Noch ausgeprägter war die Dynamik des Inflationsanstiegs in den USA. Lag die Teuerungsrate zu Jahresbeginn noch bei 1,4 Prozent, so stieg diese schon im Mai auf 5,0 Prozent an und markierte mit Jahresende ihren Höchststand von 7,0 Prozent im Vorjahresvergleich. In den USA waren ebenfalls gestiegene Rohstoff- und Energiepreise der Haupttreiber, aber auch Preisanstiege aufgrund einer Verknappung auf der Angebotsseite wie bei Neu- und Gebrauchtwägen trugen ihren Teil dazu bei. Am Arbeitsmarkt herrscht in den USA hingegen nahezu Vollbeschäftigung, die Arbeitslosenrate sank über das Jahr von 6,4 Prozent bis auf 3,9 Prozent ab. Diese Entwicklungen sind insgesamt maßgeblich dafür verantwortlich, dass die US-Notenbank FED bereits früher als die EZB mit Zinserhöhungen und einem Ende der lockeren Geldpolitik beginnen wird. Der heimische Aktienindex ATX war 2021 einer der Highflyer der internationalen Börsen.

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