HYPO Oberösterreich - Geschäftsbericht 2021

23 Konzernlagebericht Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Das Jahr 2021 war von der Niedrigzinspolitik und den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Während die Renditen der Anleihen darunter litten, erreichten Aktienbörsen teilweise Rekordstände. Weltweite Erholung voll in Fahrt Die Corona-Krise hatte im Jahr 2020 erstmals seit der Finanzkrise wieder zu einem negativen Wachstum der Weltwirtschaft geführt, umso stärker fiel im Jahr 2021 allerdings die Erholung aus. Die letzte Schätzung des Instituts für höhere Studien (IHS) geht für 2021 von einem Plus von 5,6 Prozent für das BIP-Wachstum aus. Im Jahr 2022 dürfte sich dieses Wachstum aufgrund der anhaltenden Engpässe in den globalen Lieferketten und den Auswirkungen der OmikronVariante auf die Produktion sowie des Krieges in der Ukraine abschwächen. Die aktuelle Schätzung sieht ein Plus von 3,7 Prozent weltweit. In der Eurozone sollte 2021 mit 5,3 Prozent Zuwachs nur knapp unter dem weltweiten Schnitt liegen und das Jahr 2022 mit 3,3 Prozent ebenfalls noch ein deutliches Wachstum aufweisen. Die USA wuchsen 2021 mit plus 5,7 Prozent stärker als Europa. Das IHS geht aufgrund der anstehenden Zinserhöhungen der Notenbank und dem Scheitern eines ambitionierten Sozial- und Klimapakets allerdings 2022 von einem etwas stärkeren Dämpfer für die Wirtschaft aus, so dass das Wachstum in den USA 3,4 Prozent betragen sollte. Österreich hinkte der Eurozone durch strengere CoronaMaßnahmen etwas hinterher, auf den Zuwachs von 4,5 Prozent im Jahr 2021 wird nun lediglich ein Wachstum von 3,6 Prozent im Jahr 2022 erwartet. Während sich die Weltwirtschaft gut von den Auswirkungen des ersten CoronaJahres erholen konnte, bestimmte das Virus selbst auch im Jahr 2021 großteils die Schlagzeilen. Im Frühjahr, fast zeitgleich mit der Verteilung der ersten Impfstoffdosen, schwappte die nächste größere Welle über Europa, die wieder zu Einschränkungen führte. Der Sommer war dann wie im Jahr zuvor ruhig, ehe der Herbst, trotz voranschreitender Impfkampagne, neuerlich von einer intensiven Welle mit begleitenden Lockdowns geprägt war. Gegen Jahresende kündigte sich dann mit Omikron eine Variante an, die zwar weniger gefährlich, dafür aber deutlich ansteckender sein dürfte und gegen die Impfungen weniger wirksam sind als gegen ihre Vorgänger. Somit darf man auch für 2022 gespannt sein, ob das Virus sich endgültig zurückschlagen lässt, oder ob es weiterhin ein Risikofaktor bleibt, der die Welt wieder ins Chaos stürzen kann. Ereignisse abseits des Virus waren für die Märkte zumeist eher Nebenschauplätze, die rasch überwunden wurden. Der überhastete Rückzug der US-Armee aus Afghanistan mit anschließender Machtübernahme der Taliban konnte sich ebenso nicht nachhaltig auswirken, wie ein Hickhack um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA. Politisch konnte US-Präsident Biden mit der Verabschiedung eines billionenschweren Infrastrukturpakets einen kleinen Punktsieg erreichen, das ambitionierte Sozial- und Klimapaket wurde allerdings von einem Parteikollegen blockiert. Zum Jahresende begann ein Säbelrasseln Russlands an der ukrainischen Grenze, das im Februar 2022 in einen Einmarsch russischer Truppen mündete. Unterstützt durch westliche Waffenlieferungen leisten die Streitkräfte der Ukraine intensiven Widerstand. Der Westen reagierte auch mit beispiellosen Sanktionen wie einem Einfrieren der ausländischen Gelder der russischen Notenbank. Abhängig vom weiteren Fortgang des Krieges und einem etwaigen Zudrehen des Gashahns durch Russland, sind negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in den USA und Europa zu befürchten.

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