HYPO Oberösterreich - Geschäftsbericht 2021

25 Konzernlagebericht Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Anders als im Vorjahr, als der österreichische Aktienindex ATX mit einem Minus von 13,9 Prozent noch deutlich hinter den anderen Indizes zurücklag, war er im Jahr 2021 ein klarer Outperformer. Der Startwert von 2.780 Punkten war der niedrigste Wert des gesamten Jahres, bis in den November kletterte der ATX kontinuierlich auf ein Hoch von 3.928 Punkten. Trotz eines kleinen Rückgangs danach, verbuchte er am Jahresende ein deutliches Plus von 38,9 Prozent auf 3.861 Punkte. Euro verliert etwas an Boden Nachdem 2020 noch von einer DollarSchwäche geprägt war, konnte der Greenback gegenüber dem Euro im Jahr 2021 wieder zulegen. Vor allem die Erwartung der Marktteilnehmer an einen früheren Beginn von Zinsanhebungen durch die US-Notenbank ließ den Dollar ab Jahresmitte aufwerten. Der Jahresstart erfolgte bei einem Wechselkurs von knapp über 1,22. Bis Jahresmitte gab es nur geringe Schwankungen bis auf etwas über 1,18, ehe die erwähnte Rally folgte, die zu einem Dollar-Hoch bei 1,12 Ende November und zum Jahresendkurs von knapp unter EUR/USD 1,14 führte. Der Schweizer Franken bestätigte hingegen wieder einmal seine Funktion als sicherer Hafen. Vom Jahresstart bei EUR/CHF 1,08 ging es vorerst aufgrund der Entspannung an der Corona-Front bis auf 1,11. In der zweiten Jahreshälfte konnte er aber wieder deutlich aufwerten und beendete das Jahr bei einem Wechselkurs von etwas unter 1,04. Vor allem die Eskalation zwischen der Ukraine und Russland sorgte dafür, dass wieder vermehrt Geld in der Schweiz geparkt wurde. Liquidität im Überfluss lässt Inflation steigen Sowohl der Leitzins für die Eurozone wie auch der Einlagensatz, zu dem Banken ihre Überschussliquidität bei der EZB veranlagen, blieben das gesamte Jahr 2021 über konstant bei 0,0 Prozent beziehungsweise minus 0,5 Prozent. Zudem konnten die Banken weitere gezielte Langfristtender (TLTRO) aufnehmen und sich so äußerst günstig Liquidität für bis zu drei Jahre sichern. Bei Erreichung bestimmter Kreditwachstumsziele können sie zudem von einer Sonderverzinsung von minus 1 Prozent für die Geldaufnahme bei der Notenbank profitieren. Nachdem die Teuerungsrate in der Eurozone am Ende des Jahres 2020 noch im negativen Bereich lag, drehte sie bereits im Januar 2021 mit 0,9 Prozent ins Plus. Bis Jahresmitte stiegen die Preise weiter an, Ende Juli lag der Wert mit 2,2 Prozent erstmals über dem Zielwert der EZB von 2,0 Prozent. Der dynamische Anstieg der Verbraucherpreise setzte sich bis Jahresende fort, per Ultimo 2021 betrug die Inflationsrate 5,0 Prozent. Ursache für die deutlichen Preissteigerungen sind gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie Preiserhöhungen durch Engpässe in den Produktionsketten. Die EZB erwartet weiterhin, dass sich diese Effekte langsam auflösen und der starke Anstieg der Inflation nur vorübergehender Natur ist. Die Prognose der EZB-Ökonomen rechnet im Jahr 2022 mit einer durchschnittlichen Teuerung von 3,2 Prozent, ehe die Inflationsrate im Jahr 2023 wieder auf 1,8 Prozent absinkt. Der steigende Preisdruck dürfte es für die Notenbank erforderlich machen, früher als noch im vergangenen Jahr vermutet, an der Zinsschraube zu drehen. Noch ausgeprägter war die Dynamik des Inflationsanstiegs in den USA. Lag die Teuerungsrate zu Jahresbeginn noch bei 1,4 Prozent, so stieg diese schon im Mai auf 5,0 Prozent an und markierte mit Jahresende ihren Höchststand von 7,0 Prozent im Vorjahresvergleich. In den USA waren ebenfalls gestiegene Rohstoff- und Energiepreise der Haupttreiber, aber auch Preisanstiege aufgrund einer Verknappung auf der Angebotsseite wie bei Neu- und Gebrauchtwägen trugen ihren Teil dazu bei. Am Arbeitsmarkt herrscht in den USA hingegen nahezu Vollbeschäftigung, die Arbeitslosenrate sank über das Jahr von 6,4 Prozent bis auf 3,9 Prozent ab. Diese Entwicklungen sind insgesamt maßgeblich dafür verantwortlich, dass die US-Notenbank FED bereits früher als die EZB mit Zinserhöhungen und einem Ende der lockeren Geldpolitik beginnen wird. Der heimische Aktienindex ATX war 2021 einer der Highflyer der internationalen Börsen.

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