HYPO Oberösterreich - Geschäftsbericht 2021

82 V. Anhang (Notes) Konzernabschluss Für das interne Rating sind konzernweit folgende Ratingklassen (WISIT) in Verwendung: S & P/ Fitch Rating Moody’s Rating Oberösterreichische LandesbankAktiengesellschaft 10er-Skala Verfeinerung Beschreibung AAA Aaa 0,5 0,5 risikolos Investmentgrade AA+ Aa1 1 1 ausgezeichnete Bonität AA Aa2 AA– Aa3 1,5 1,5 sehr gute Bonität 2 2+ (1,8) gute Bonität A+ A1 2 A A2 A– A3 BBB+ Baa1 2,5 2– (2,2) durchschnittliche Bonität BBB Baa2 2,5 BBB– Baa3 3 3+ (2,8) BB+ Ba1 3 akzeptable Bonität Non-Investmentgrade BB Ba2 BB– Ba3 3,5 3– (3,2) mäßige Bonität B+ B1 3,5 schwache Bonität B B2 4 4+ (3,8) sehr schwache Bonität Highly Speculative B– B3 4 CCC+ Caa1 4,5 4,5 ausfallgefährdet CCC Caa2 CCC– Caa3 CC Ca 5 5 Ausfallmerkmale erreicht Default C 5,1 DDD / D C 5,2 Die Definition und Abgrenzung der einzelnen Ratingklassen orientiert sich an statistischen Ausfallswahrscheinlichkeiten. Die verbalen Bezeichnungen dienen nur der Veranschaulichung. Die Überleitung zu externen Ratings erfolgt auf Basis von Ausfallswahrscheinlichkeiten. Subklassenmit Zusätzen (+/–) stellen keine Ratinghauptklassen dar, sie dienen lediglich der Verfeinerung im Pricing. Die Klassen 5 sowie 5,1 und 5,2 dienen zur Unterscheidung von Ausfallskategorien (und entsprechen der Einstufung Ca und C von Moody’s bzw. CC, C und D von Standard & Poor’s). Sicherheiten Folgende Sicherheiten liegen vor: • Persönliche Sicherheiten – Haftungen, Garantien und Patronatserklärungen • Dingliche Sicherheiten – Pfandrechte an beweglichen oder unbeweglichen Sachen sowie Zessionen – Eigentumsvorbehalte – Verpfändete Einlagen – Nettingvereinbarungen Die Sicherheitenkategorien und deren Werte werden in einer Sicherheitendatenbank erfasst und überwacht. Die Sicherheitenwerte werden entsprechend der Vertragssituation mit den einzelnen Krediten verknüpft und nach einem vordefinierten Verfahren zugeteilt. Die Besicherungsnote (BESIT) ergibt sich aufgrund folgender Notenskala: Note Blankoanteil b 1,0 Risiko kleiner 5 % b 1,5 Risiko 5 % bis kleiner 15 % b 2,0 Risiko 15 % bis kleiner 30 % b 2,5 Risiko 30 % bis kleiner 45 % b 3,0 Risiko 45 % bis kleiner 55 % b 3,5 Risiko 55 % bis kleiner 70 % b 4,0 Risiko 70 % bis kleiner 85 % b 4,5 Risiko 85 % bis kleiner 95 % b 5,0 Risiko 95 % bis 100 % (65) Derivate und Hedge Accounting Die Bank verwendet Derivate ausschließlich zur Absicherung von Marktrisiken. In der Regel steht jedem Derivat ein abzusicherndes Grundgeschäft gegenüber. Inwenigen Ausnahmefällenwerden Derivate ohne Grundgeschäft, sogenannteMakrohedges, zur Bilanzstruktursteuerung abgeschlossen. Diese sichern die Bank gegen extreme Zinsbewegungen ab. Der Einsatz von Derivaten ohne Grundgeschäft wird regelmäßig im Rahmen des ALM-Komitees der Bank besprochen. Alle Hedging-Initiativen werden vomVorstand beschlossen. Die Marktwerte der abgeschlossenen Derivate werden regelmäßig mit den Marktwerten der Gegenpartei überprüft. Für jeden Geschäftspartner, mit dem ein Derivatgeschäft abgeschlossen wird, muss eine entsprechende Kreditlinie vorhanden sein, die die Bonität des Kreditnehmers und die angestrebten Geschäfte berücksichtigt. Im Interbankenbereich wurden CollateralVereinbarungen mit allen wichtigen Geschäftspartnern abgeschlossen, um das Ausfallrisiko zu minimieren. (66) Kreditrisiko Das Kreditrisiko beinhaltet die Gefahr der Nichterfüllung von vertraglichen Zahlungsverpflichtungen durch Schuldner. Das heißt, dass Schuldner ihre Zahlungen zur korrekten Erfüllung ihrer gänzlichen oder teilweisen Zins- oder Tilgungsverpflichtung nicht bzw. nicht zeitgerecht leisten. Im Rahmen der quartalsweisen Risikoberichterstattung an den Vorstand berücksichtigt und konsolidiert die Kreditinstitutsgruppe alle Elemente der Kreditrisikoforderungen wie z.B. Ausfallrisiken einzelner Debitoren, Länder und Branchen. Das Kreditrisiko umfasst neben dem Kontrahenten- bzw. Ausfallrisiko auch das Länderrisiko. Das Kontrahenten- bzw. Ausfallrisiko resultiert hauptsächlich aus den Forderungen an Kunden und Banken und aus den Wertpapieren im Bankbuch. Die Risikostrategie zielt darauf ab, existenzgefährdende Schäden zu vermeiden. Dies erfolgt einerseits durch die begrenzte Allokation vorhandener Risikodeckungsmassen auf die in der Geschäftsstrategie festgelegten Geschäftsfelder. Andererseits wird auch auf eine ausreichende Diversifizierung des Portfolios geachtet. Der unerwartete Verlust aus Kreditrisiken wird in der Säule 1 der Basler Eigenkapitalbestimmungen nach dem Standardansatz unterlegt. Im Rahmen des Kapitaladäquanzverfahrens nach Säule 2 wird der unerwartete Verlust aus Kreditrisiken mit der im IRB-Ansatz vorgegebenen VaR-Formel für Unternehmen, Staaten und Banken ermittelt. In den einzelnen Geschäftsfeldern wird neben der angestrebten marktüblichen Rendite auch explizit auf die Einhaltung der vorgegebenen Risikolimits geachtet. Über die Entwicklung des Kreditrisikos wird dem Vorstand monatlich berichtet. Die Oberösterreichische Landesbank Aktiengesellschaft beurteilt die Risikosituation und die Besicherungssituation der einzelnen Forderungen entsprechend der Rating- und Sicherheitenrichtlinien sowie initiiert und überwacht die Umsetzung der Maßnahmen zur Risikobegrenzung. Die fachgerechte Weiterentwicklung der Ratingsysteme und -verfahren, die zur Beurteilung von Kreditengagements eingesetzt werden, ist gewährleistet. Die interne Ratingskala umfasst zehn Ratingstufen von 0,5 bis 5 und ist nach dem Schulnotensystem mit Halbnoten aufgebaut. Diese sind um weitere Subklassen in einigen Stufen durch die Zusätze „+“ bzw. „–“ verfeinert. Die Ausfallklassen teilen sich in 5, 5,1 und 5,2 (somit 17 Bonitätsklassen). Das Ratingsystem wird als Expertensystem geführt. Im Mengengeschäft werden zunehmend automatisierte Scoringmodelle eingesetzt, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Als Bonitätskriterien werden sowohl Hard Facts als auch Soft Facts herangezogen. Entsprechend segmentspezifischer Unterschiede sind verschiedene Ratingtools im Einsatz. Alle Ratingtools verfolgen das Ziel, konkrete Aussagen über die Ausfallswahrscheinlichkeit der einzelnen Kreditobligi zu erhalten. Die Ratingsysteme sind nach den Forderungsklassen Corporates, Retailkunden, Banken und Wertpapieremittenten sowie Staaten differenziert. Die Systeme zur Bonitätsbeurteilung werden laufend validiert und weiterentwickelt.

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