21 Veranlagung Ökonomie Dem Finanzsektor kommt in der EU-Klimastrategie besondere Bedeutung zu, es wurde explizit das Ziel formuliert die Finanzmittelflüsse mit einer klimafreundlichen und resilienten Entwicklung in Einklang zu bringen. Investitionsentscheidungen beeinflussen Nachhaltigkeitsfaktoren. Der HYPO Oberösterreich ist es sehr wichtig der gesellschaftlichen Verantwortung auch auf der Veranlagungsseite gerecht zu werden und unseren Kund*innen ein möglichst nachhaltiges Produktportfolio anzubieten. Alle Aspekte, die der Begriff Nachhaltigkeit umfasst, wie Umwelt, Soziales und sorgfältige Unternehmensführung sind einem Risiko von nachteiliger Entwicklung ausgesetzt. Kund*innen der HYPO Oberösterreich sind einem Verlustrisiko ausgesetzt, wenn sie in Unternehmen investieren, die ihrerseits physischen oder transitorischen Risiken des Klimawandels unterliegen. Nachhaltigkeitsrisiken beeinflussen nicht nur die Performance einzelner Vermögenswerte und Finanzmarkt Teilnehmer*innen, sondern potenziell auch die Finanzstabilität selbst negativ. Da diese Risiken auf unterschiedliche Branchen und Sektoren entlang von Wertschöpfungsketten wirken können, besteht zusätzlich die Möglichkeit, das Wirtschaftswachstum negativ zu beeinflussen. Product Governance Die HYPO Oberösterreich bietet Kund*innen verschiedenste Möglichkeiten ihr Geld nachhaltig anzulegen. Im Rahmen des Anlage- und Wertpapiergeschäfts bieten wir beratungsfreies Geschäft und Beratungsgeschäft an, welches hohen Qualitätsstandards entspricht. Das Angebot an eigenen sowie auch ausgewählten fremden Produkten regelt die Product Governance. Ein Product Governance-Gremium bestehend aus abteilungsübergreifenden Mitgliedern, entscheidet über die Aufnahme, Änderung oder das Ausscheiden von Produkten aus dem Produktuniversum im Beratungsangebot für unsere Kund*innen. Bei der Auswahl von nachhaltigen Veranlagungsprodukten wird ein auf qualitativen und quantitativen Merkmalen basiertes Entscheidungsverfahren angewendet, welches regelmäßig weiterentwickelt wird. So wird beispielsweise im Bereich von Investmentfonds auf die Offenlegungsverordnung (SFDR) zurückgegriffen. Diese Verordnung teilt Investmentfonds in drei Kategorien ein: • Artikel 6 Fonds berücksichtigen keine Nachhaltigkeitsmerkmale • Artikel 8 Fonds schließen Nachhaltigkeitsmerkmale in den Investmentprozess ein („hellgrüne Fonds“) • Artikel 9 Fonds haben ein dezidiertes Nachhaltigkeitsziel („dunkelgrüne Fonds“ bzw. Impact Fonds). Als Mindestkriterium wurde definiert, dass das Produkt ein Artikel 8, besser noch ein Artikel 9 Fonds sein muss, um als nachhaltiges Anlageprodukt in der HYPO Oberösterreich zu gelten. Investmentfonds sind für die HYPO Oberösterreich von besonderer Bedeutung, da diese bei Anleger*innen sehr beliebt sind und relativ einfach Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen. Insbesondere nachhaltige Investmentfonds haben eine Multiplikatorfunktion und können durch die Bündelung von Kundengeldern eine nachhaltige Entwicklung bei Unternehmen fördern bzw. fordern. Mit der KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft (kurz KEPLER KAG) hat die HYPO Oberösterreich einen starken Partner im Bereich der Investmentfonds. Die KEPLER KAG ist einer der Pioniere auf dem österreichischen Fondsmarkt beim Thema ethische Veranlagungen, Unterzeichner der UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI) sowie des Europäischen Transparenzlogos für Nachhaltigkeitsfonds. Etliche Fonds sind Träger des österreichischen Umweltzeichens für nachhaltige Finanzprodukte UZ49 oder des FNG-Siegels. Siehe dazu auch auf Seite 26 unter dem Punkt „Beteiligungen“ die dazugehörigen Details. Die Zusammenarbeit ist durch einen sehr starken Austausch geprägt, die Fondsmanager sowie auch die Mitarbeiter*innen im Vertrieb der KEPLER KAG unterstützen unser Anlageberater*innen in sehr vielen Bereichen, seien es Schulungen zu den ethischen Produkten oder auch in allgemeinen Fragen hinsichtlich des Kapitalmarktes. Zusätzlich ist der Leiter Veranlagung der HYPO Oberösterreich Mitglied des Ethikbeirates der KEPLER KAG. Hierbei handelt es sich um eine Runde aus Experten aus unterschiedlichen Institutionen, die zweimal jährlich zusammenkommen, um neue ethische Denkansätze und deren Auswirkung auf das Veranlagungsgeschäft zu diskutieren.
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