HYPO PERSPEKTIVEN - Magazin der HYPO Oberösterreich

22 Sozial & engagiert Sie sind seit 18 Jahren bei der Caritas OÖ. Was zeichnet die Caritas für Sie aus? Die Caritas ist für mich nahe an den Menschen und in ihrem Tun sehr innovativ und mutig: Gemäß unserer Maxime „Not sehen & handeln“ schaffen wir laufend neue Angebote für Menschen, die Hilfe brauchen. Wenn es dafür noch keine Finanzierung gibt, dann suchen wir nach Lösungen – und finden auch immer wieder engagierte Spenderinnen und Spender, die ermöglichen, dass die dringend notwendige Hilfe nicht am Geld scheitert. Diese Energie, immer aktiv voranzugehen, die reißt einen mit. Und sie sorgt dafür, dass du als Mitarbeiter der Caritas das Gefühl hast, wirksam zu sein und gebraucht zu werden – das ist eine Welche Herausforderungen sind im Sozialbereich derzeit besonders groß? Einerseits der Pflegenotstand, durch den uns alleine in Oberösterreich in den kommenden Jahren mehrere tausend Pflegekräfte fehlen werden. Hier braucht es einerseits den politischen Willen für eine faire Entlohnung und andererseits braucht es neue Unterstützungsformen im häuslichen oder mobilen Bereich, um die stationäre Pflege zu entlasten. Die „Betreuungsarchitektur 2040“, die das Land OÖ derzeit erarbeitet, ist ein guter erster Schritt – als Caritas OÖ werden wir uns daran aktiv beteiligen. Ebenso dringlich ist das Thema Armut: Sie nimmt zu und wird zugleich „leiser“, also weniger sichtbar. Oft betroffen sind Frauen, nicht zuletzt, weil viele durch Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen nicht Vollzeit arbeiten können – in der Pension bleiben manchen nach Abzug aller Kosten nur 15 € Tagesbudget. Hier leisten unsere spendenfinanzierten Sozialberatungsstellen wertvolle Arbeit, etwa mit Beratung zu Gebührenbefreiungen oder der Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen. Im Vorjahr hatten wir ein Viertel mehr Zulauf, insbesondere zum Thema Energiekosten. Wo sehen Sie die Caritas OÖ im Jahr 2030, am Ende Ihrer aktuellen Funktionsperiode? Ich sehe uns auch in Zukunft als innovative und dynamische Sozialorganisation. Weil uns die öffentliche Hand und die Politik großes Vertrauen schenken, können wir vielfältige Leistungen für die Menschen in Oberösterreich erbringen und unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten – immer mit einer klaren, mutigen Haltung. tiefe Quelle von Freude. Menschen in der Caritas sind für mich Herzensmenschen. Wie sind Sie in Ihre neue Rolle als Direktor der Caritas OÖ hineingewachsen? Mein Vorgänger Franz Kehrer hat den Übergangsprozess sehr achtsam vorbereitet – die letzten Monate vor meinem Antritt haben wir dabei intensiv genutzt, sodass ich Anfang September mit großer Vorfreude und gleichzeitiger Demut vor dieser großen Aufgabe starten konnte. Die ersten Wochen waren geprägt von vielen Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Partnern – ein Kennenlernen auf vielen Ebenen. Stefan Pimmingstorfer: „Menschen in der Caritas sind für mich Herzensmenschen“ 2007 begann sein beruflicher Weg in der Caritas OÖ, seit September 2025 ist er neuer Direktor der kirchlichen Sozialorganisation. Stefan Pimmingstorfer (47) über seinen Antrieb, die neue Rolle und die großen sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Seit September 2025 ist Stefan Pimmingstorfer neuer Direktor der Caritas Oberösterreich. Spenden hilft www.caritas-ooe.at/ spenden

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