27 Architektur in Oberösterreich hohe Nutzungsdichte, alltägliche Begegnungen und die gewünschte Kommunikation ermöglicht werden. Voraussetzung hierfür ist eine architektonische und räumliche Qualität, die zur Benutzung einlädt und neue Identifikationspunkte schafft. Zwei Beispiele, zwei Maßstäbe In Sattledt (Planung Schremmer-Jell Architekten, Linz) und Zell am Pettenfirst (Planung SLP-Architekten, Neumarkt im Mühlkreis) wurden jüngst zwei Gemeindezentren unterschiedlicher Dimension errichtet, die die skizzierten Ziele idealtypisch verwirklichen. Das neue Gemeindezentrum in Sattledt verteilt die Funktionen Gemeindeamt, Bürgerservice, Veranstaltungssaal, Bibliothek und Kinderbetreuung auf zwei deutlich unterschiedlich gestaltete, großzügige Bauten. Hierdurch konnte nicht nur ein ortsangemessener baulicher Maßstab realisiert werden. Zugleich gelang die gezielte städtebauliche Neuordnung des Zentrums mit engem Bezug zur Pfarrkirche. Es entstand eine komplexe Platzstruktur, die attraktiv gestaltete Frei- mit begleitenden Grünflächen verbindet. Fotos: Kurt Hörbst Die beiden hellfreundlichen Neubauten (Amtsgebäude und Kommunalbau) zeichnen sich gestalterisch durch differenzierte räumliche Angebote, eine große Transparenz von innen nach außen und eine vielfältige, lebendige Detaillierung aus. In Zell am Pettenfirst schuf das Büro Schneider-Lengauer-Pühringer südlich der mittelalterlichen Pfarrkirche einen kompakten Baukörper in Hybridbauweise, der auf zwei Geschossen das Gemeindeamt sowie Räume für den Musikverein und die Pfarre aufnimmt. Die räumliche Gliederung auf leicht unregelmäßiger Grundfläche ist funktional verdichtet, realisiert aber trotzdem fein abgestimmte, sorgOben: Attraktive Freiflächen und Möblierungen sorgen für hohe Aufenthaltsqualität. Rechts: Im Inneren zeichnet sich das Gemeindezentrum Sattledt durch vielfältige Raumangebote und lichte Transparenz aus. Daten Gemeindezentrum Sattledt Planung: Architektinnen Schremmer-Jell, Linz Bauherr: Marktgemeinde Sattledt Fertigstellung: 2023/2024 Bauweise: Massivbauweise fältig detaillierte Innenräume. Architektonisch hebt sich der Baukörper mit seiner grauen Holzfassade markant von der umliegenden Bebauung ab, bleibt jedoch formal zurückhaltend und angemessen. Die Gebäudeform konzentriert ohne übertriebene Geste die lockere Umbebauung auf die neue Mitte. Hierzu trägt auch der umlaufende Laubengang im Erdgeschoss bei, der dem Neubau Plastizität und räumliche Offenheit verleiht.
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