HYPO PERSPEKTIVEN - Magazin der HYPO Oberösterreich

19 Unternehmen in Oberösterreich Die Beliebtheit alkoholfreier Biere steigt ungebrochen. Von diesem Trend will nun auch die Braucommune in Freistadt profitieren. Sie hat kräftig in eine moderne Technologie investiert und Mitte Oktober ihr „Alkoholfrei hell“ auf den Markt gebracht. „Wir wollten kein Kompromiss-Bier, sondern eines, das unseren hohen Qualitätsanspruch erfüllt: Ein echtes Freistädter, nur eben ohne Alkohol“, zeigt sich Braucommune-Geschäftsführer Paul Steininger mit dem Feedback der Biertrinker zufrieden. Man habe sich bewusst Zeit gelassen und nach einem Herstellungsverfahren gesucht, das dem Bier schonend den Alkohol entzieht. 400.000 Euro hat die Brauerei, die den 149 Freistädter Innenstadthäuser-Besitzern gehört, in die Nano-Filtration mittels Membran investiert. Diese Technologie kommt hierzulande erst zum zweiten Mal zum Einsatz. Das Ergebnis ist ein hopfenbetontes, schlankes Bier mit Charakter, das es auch im Fass für Gastronomie-Kunden gibt, erläutert Steininger. Aktuell beträgt der Marktanteil von alkoholfreiem Bier in Österreich rund vier Prozent, mit jährlichen Zuwachsraten von knapp zehn Prozent. Der BraucommuneChef geht aufgrund der Erfahrungen in Deutschland und Tschechien davon aus, dass in absehbarer Zeit jedes zehnte verv. l. n. r.: Verkaufsleiter Josef Horner, Geschäftsführer Paul Steininger und Braumeister Johannes Leitner präsentieren das neue „Freistädter Alkoholfrei hell“. Fotos: Freistädter von Heinz Wernitznig Braucommune-Geschäftsführer: „Marktanteil von alkoholfreiem Bier wird sich mehr als verdoppeln“ kaufte „Freistädter“ ein alkoholfreies sein könnte. Denn es ist nicht nur für Autofahrer eine echte Alternative, sondern steht auch bei jungen Menschen und Frauen hoch im Kurs. Die wichtigsten Sorten werden aber laut Steininger weiterhin das „Ratsherrn Premium“ und das „Märzen“ bleiben. Einem eigenen Weizenbier erteilt er hingegen eine Absage. Dafür geht das Unternehmen, das inklusive Gastronomie mehr als 150 Mitarbeiter beschäftigt, beim Bockbier nach zehn Jahren einen neuen Weg. Dieses gibt es nun wieder als hellen „Traditionsbock“, gebraut mit ausschließlich Mühlviertler Gerste und Hopfen, zu kaufen. Stabiler Absatz Die Brauerei, die seit Jahren entgegen dem Branchentrend auf der Erfolgswelle surft, verzeichnete 2024 mit rund 160.000 Hektolitern einen Absatzrekord. Für heuer rechnet Steininger mit einer Stabilisierung, was in Anbetracht der Marktlage zufriedenstellend sei. Das Unternehmen ist dadurch in der Lage, kontinuierlich zu investieren – so unter anderem zwei Millionen Euro in einen neuen Brauwasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 800 Quadratmetern. Als große Herausforderung für die Gesellschaft bezeichnet der BraucommuneChef das Gasthaussterben, weil dadurch speziell am Land Begegnungszonen verloren gehen. Die Brauerei unterstützt daher Bürgergenossenschaften, von denen bereits einige auch im Mühlviertel entstanden sind.

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