HYPO PERSPEKTIVEN - Magazin der HYPO Oberösterreich

7 Wirtschaftsgespräch Zwei Rezessionsjahre in Folge, ein steigender öffentlicher Schuldenstand – und schließlich die Eröffnung eines EU-Defizitverfahrens. Die budgetäre und wirtschaftliche Lage Österreichs war Anfang 2025 noch äußerst angespannt. Inzwischen zeigt sich ein Silberstreif am Horizont: Die heimischen Wirtschaftsforscher erklärten die Rezession im Oktober für beendet, das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) hob seine Konjunkturprognose für 2025 zweimal an. Vor diesem Hintergrund lud die HYPO Oberösterreich Ende November zum jährlichen Wirtschaftsgespräch ins Design Center Linz. Entscheidende Köpfe der oberösterreichischen Wirtschaft diskutierten dabei mit Finanzminister Markus Marterbauer, welche Impulse der heimische Wirtschaftsstandort benötigt, um den angebrochenen Aufschwung nachhaltig fortzuführen. Den Auftakt machte der Finanzminister mit einer Keynote, in der er die Dringlichkeit einer konsequenten Budgetkonsolidierung unterstrich: Ohne die bereits eingeleiteten Sparmaßnahmen des Bundes würden sich die Staatschulden bis 2029 der 100-Prozent-Marke der Wirtschaftsleistung annähern, was unweigerlich zu einem Vertrauensverlust an den Kapitalmärkten und entsprechend höheren Zinssätzen auf Staatsanleihen führen würde. Um hier gegenzusteuern und den heimischen Industriestandort langfristig abzusichern, sei unter anderem eines wichtig: Billiger Strom. Daher plädierte der Finanzminister für einen umfangreichen Ausbau von Windkraft- und Pumpspeicherkraftwerken, um das heimische Stromangebot zu erhöhen. Die anschließende Podiumsdiskussion entwickelte sich zur lebhaften Debatte mit optimistischem Tenor. Rosenbauer-Vorstand Robert Ottel begrüßte die Maßnahmen zur Vergünstigung von Strom, führte gleichzeitig aber auch die vergleichsweise hohen Arbeitskosten in Österreich als Hemmschuh der Industrie ins Treffen. Der Zukunft blickte er dennoch optimistisch entgegen: „Eine Krise ist immer auch eine Chance, etwas zu verändern. Wenn sowohl Unternehmen als auch der Staat diese Chance wahrnehmen und nach Lösungen suchen, dann wird uns etwas gelingen.“ „Spüren, dass es langsam aufwärts geht" Ebenfalls zuversichtlich zeigte sich Klaus Kumpfmüller, CEO der HYPO Oberösterreich, der auf positive Signale – insbesondere am Immobilienmarkt und bei der Produktivität heimischer Unternehmen – verwies und die zentrale Aufgabe der Banken als Risikotransformatoren in turbulenten Phasen unterstrich: „In den letzten beiden Jahren haben wir Banken hart daran gearbeitet, den Umschwung im Land mitzugestalten und gemeinsam mit unseren Kunden auch schwierige Situationen gemeistert. Jetzt wird von den privaten Haushalten aber auch von den Unternehmen wieder deutlich mehr investiert und wir spüren, dass es langsam aufwärts geht.“ Fotos: cityfoto.at „Von privaten Haushalten und Unternehmen wird wieder deutlich mehr investiert. Wir spüren, dass es langsam aufwärts geht.“ Klaus Kumpfmüller, HYPO OOE Vorstandsvorsitzender

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